Todesfallen in Essen. Erst ein Fußgänger an der Ecke Altenessener Straße/Palmbuschweg am Donnerstag, der von einem Auto erfasst wurde und nun 11 Personen, die bei einem vermeidbaren Unfall von einem Auto an einer Straßenbahnhaltestelle niedergemetzelt wurden. Innerhalb von drei Tagen 12 Menschen, deren Leben in Essen von PKW-Fahrern bedroht wurde. Institutionelles Versagen auf höchstem Niveau. Autofahrer, die ihre Mitbürger um die Ecke bringen, Angst, Todesgefahr und Schrecken verbreiten, während die WAZ offizielle Pressemitteilungen abpinnt, die die netten Helfer lobt und die Schrecken der Opfer einfach vergisst. Die Ruhrbahn schützt ihre Kunden vor, Schwarzfahrern, Übergriffen, Drogen oder Mitfahrern, die mal was essen. Doch Fahrgäste vor senilen Amokautofahrern oder grundsätzlich vor dem Autoverkehr schützen, och nö, das sollen die mal lieber selber machen. Und die Stadt? Haltestellen sicherer machen? Bitte? Nein, warum? Sollen die Fahrgäste sich doch ein Auto kaufen, wenn sie nicht von einem Auto überfahren werden wollen. Alles andere ist blanke Unvernunft und wer sich in Gefahr begibt, soll sich nicht wundern, wenn er darin umkommt. Und was ist mit der Fahrerin, des Fahrzeugs (BMW laut WAZ, der Rubel rollt)? Auch ihr Schicksal geht auf die Kappe von scheuklappenbehafteten Planern, die Haltestellen nicht sichtbar machen, keine Farbe auf die Fahrbahnen pinseln und keine akustischen und optischen Signale senden, die den Individualverkehr auf haltende Busse oder Straßenbahnen aufmerksam machen. Das sind Todesfallen und als solche bekannt. Die Zeit der Kompromisse ist vorbei, kein Jota für eine Polizei, die ihre Bürger nicht schützt, für eine Stadtverwaltung, die ihre Bürger ins Verderben treibt und Verkehrsbetriebe, die sich um alles kümmern, nur nicht um die Sicherheit Ihrer Fahrgäste. Das geht so nicht weiter.

rv